10 000 Kubikmeter umbauter Raum werden bis Oktober dem Boden gleichgemacht – Bodenwerte unbedenklich

Von Anke Hillebrecht

Vom ehemaligen Schwimmbad an der Waldstraße ist nicht mehr viel zu sehen. Bis Ende September will das Phorms-Management das Areal leer sehen, um mit den Bauarbeiten für die Privatschule zu beginnen.

Steinbach. Nur die blauen Fliesen in der Grube geben noch eine Assoziation zu dem Außenschwimmbecken, das hier einmal war. Jetzt ist die eckige Vertiefung halb mit grobem Bauschutt gefüllt. Schmutzbedeckt sind auch die weißen Fliesen in der Bauruine. Kaum vorstellbar, dass hier einmal Menschen barfuß unter der Dusche standen. Und über allem thront ein Bagger.

Bis Ende September, spätestens Anfang Oktober soll das Gelände des ehemaligen Waldschwimmbads eine ebene Fläche sein. In einem Dreivierteljahr – bis Juli 2011 – soll hier eine komplette Schule entstanden sein. Michael Gehrig, Leiter der Phormsschule in Frankfurt und des künftigen «Taunus Campus» an der Steinbacher Waldstraße, ist überzeugt, dass dies zu schaffen ist – «ich hoffe allerdings auf einen gnädigen Winter», sagt er.

15 Jahre nicht genutzt

Kaum hatten er und Bürgermeister Dr. Stefan Naas (FDP) vor wenigen Tagen ihre Unterschriften unter das Abkommen zum Bau der Schule gesetzt, rückte auch schon schweres Gerät in Steinbachs Norden an. Es gilt, die Schwimmbadgebäude sowie alle Außenbecken zu entkernen und entfernen. «Rund 10 000 Kubikmeter umbauter Raum verschwinden dieser Tage von der Bildfläche», erläutert Marc Hildebrand, bei Phorms zuständig für die Bauprojekte.

Der Schulbetreiber, dem das Gelände nun auch gehört, hat als Generalauftragnehmer die Firma Goldbeck (Bielefeld) mit den Arbeiten in Steinbach beauftragt. Diese wiederum hat für die Abbrucharbeiten ein weiteres Unternehmen verpflichtet. Auf dem Gelände, das 15 Jahre lang nicht genutzt wurde, musste zunächst überprüft werden, welche Anschlüsse dort liegen, und auch ein Gashahn abgedreht werden. Bevor es dann richtig losging mit dem Abriss, mussten noch die Wiese gemäht und Zwischengelagertes weggeräumt werden.

Dann ging es zur Sache, und die Baggerschaufel machte sich an dem 108 Meter langen Schwimmbadgebäude zu schaffen. Etwa 5000 Tonnen mineralischer Abbruchmassen – also Beton) – werden abgebrochen. Die Materialmassen werden nach Worten Hildebrands recycelt und als Unterbau unter dem Gebäude und befestigten Außenanlagen wiederverwendet.

Unterdessen berechnen Fachleute, welche Anschlüsse für das neue Schulgebäude vonnöten sind. «Da mehr Fläche versiegelt sein wird, wird durch Regen auch die Abwassermenge steigen», so Hildebrand. Die vorhandenen Kanäle der Stadt sollen schließlich nicht überlastet werden. Auch der Brandschutz wird sehr ernst genommen. «Wir überlegen bereits, wo die Hydranten stehen werden», so der Baufachmann.

Teilbaugenehmigung da

Groß ist die Freude im Hause Phorms darüber, dass bereits eine Teilbaugenehmigung für den Schulneubau vorliegt. «Somit können wir jetzt erste Schritte unternehmen», so Hildebrand. Deshalb wird wohl im Oktober mit dem Guss der Bodenplatte und Teilen des Rohbaus angefangen. Davon, dass die gesamte Baugenehmigung bald folgend wird, geht man bei Phorms aus. Der Neubau werde dank Fertigteilen schnell gehen.

Bevor mit dem Neubau gestartet wird, werden aber noch Bodenproben genommen. Auch hier sind Gehrig und Hildebrand zuversichtlich, dass der baldigen Errichtung der neuen Phorms-Schule nichts im Wege stehen wird. Wie einige in Steinbach wissen, wurde vor Jahren auf dem Gelände Asbest gefunden, doch dessen Reste wurden laut Hildebrand schon vor eineinhalb Jahren entfernt, als die Außenhaut des Schwimmbads verschwand. Ein Bodengutachten habe Phorms attestiert, dass kein Gift im Grund sei.


03.09.2010


Anmerkung der Onlineredaktion:

Das angebliche ehemalige Außenbecken des Waldschwimmbades war in Wirklichkeit das Schwimmbecken im Innern des Bades, das den Abbrucharbeiten entschiedenen Widerstand geleistet hat.

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