Bei einem Besuch der Deponie Wicker informierten sich Ende Oktober 55 interessierte Steinbacherinnen und Steinbacher vor Ort über die Wiederverwertung und Entsorgung unseres Mülls. Unter dem Titel „Was passiert mit unserem Müll?“ hatte die CDU Steinbach diese Exkursion organisiert. Während des Bustransfers zur Deponie präsentierte der Steinbacher Bürgermeister Steffen Bonk einige Eckdaten zum Müllanfall in Steinbach: Insgesamt fallen in Steinbach ca. 1,6 Tausend Tonnen Restmüll im Jahr an, pro Einwohner also etwas 153 kg, die in 2.170 Restmülltonnen gesammelt werden. Die getrennt gesammelten Bioabfälle erreichen ca. 420 Tonnen oder 44 kg je Einwohner. Auf den Gelben Sack entfallen 32 kg, auf Altpapier 60 kg je Einwohner. Während das Altpapier und der Gelbe Sack andere Verwertungswege gehen, landet der Steinbacher Restmüll und der Biomüll letztlich bei den Betrieben der Rhein Main Deponie, eines Gemeinschaftsunternehmens des Hochtaunus- und Main-Taunus Kreises.

Nach der Ankunft an der Deponie begrüßten Heino von Winning, Geschäftsführer der Rhein Main Deponie, und darüber hinaus stellvertretender Vorsitzender der CDU Steinbach, sowie Frau Slezacek und Herrn Heinz ihre Gäste sehr herzlich. Eine interessante Einführung in die Aktivitäten der Deponie und eine beeindruckende Führung über das Deponiegelände folgten. Bis 2005 wurde der Hausmüll direkt in die Deponie eingebracht. Seither ist dies verboten. Der Hausmüll wird zuerst in Steinbachs Nachbarschaft, in der Müllverbrennungsanlage in Frankfurts Nordweststadt, verbrannt. Die anfallende Schlacke, die verbleibende Schadstoffe fest einbindet, wird dann auf der Deponie Wicker in weit sichtbaren Bergen abgelagert. Der angelieferte Biomüll, dessen Geruchsintensität bei den Besuchern ebenfalls bleibenden Eindruck hinterließ, wird in Wicker zur Produktion von Biogas verwandt. Zusammen mit dem Deponiegas, das aus dem vor 2005 abgelagerten Hausmüll entsteht und abgesaugt wird, treibt das Biogas ein Gaskraftwerk an. Gemeinsam mit einem Kraftwerk, das mit Holzresten z.B. aus dem Sperrmüll betrieben wird, produziert die Deponie in Wicker ca. 150 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr, was zur Versorgung von ca. 37.500 Vierpersonenhaushalten mit „Grünem Strom“ aus Erneuerbaren Energien reicht.

Die Teilnehmer waren von der Tour begeistert: „Sehr interessant und informativ“. Andere zeigten sich schockiert, wieviel Plastik immer noch im Biomüll landet, was die Verwertung erschwert. So meinte eine Teilnehmerin: „Normalerweise ist der Müll aus dem Sinn, wenn der Deckel der Tonne geschlossen ist. Unglaublich, was dann alles noch passiert und was dahinter hängt“. Gerne nahmen einige Teilnehmer das Angebot der RMD wahr und fühlten sich für ihren Eigenbedarf einen Beutel Kompost ab.

Eine interessante Kuriosität noch am Rande: Da die Vögel auf dem abgesperrten Deponiegelände gut vor Spaziergängern und insbesondere deren freilaufenden Hunden geschützt sind, leistet die Deponie auch einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz, so v. Winning: „Von dem vom Aussterben bedrohten Steinschmätzer haben wir inzwischen 15 Brutpaare auf dem Gelände, hinzukommen seltene Echsen, Insekten und andere Tierarten, die sich hier prächtig entwickeln.“ Aufgrund der großen Nachfrage, die die angebotenen Plätze überstieg, plant die CDU Steinbach eine Wiederholung der Exkursion im Frühjahr, möglicherweise dann zum Standort Brandholz der Rhein-Main Deponie. Weitere Infos folgen.

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