Gemeinsame Pressemitteilung von FDP, SPD, CDU & Bündnis 90 / Die Grünen:

Stadtverordnete und viele Bürgerinnen und Bürger informierten sich bei Mainova Smart City Experten über digitale Möglichkeiten

Der Kofferraum ist voll und der Container auch. Wer hat nicht schon mal darüber nachgedacht, wie praktisch es wäre auf eine App zu schauen und zu wissen, in welchem Papiercontainer noch ausreichend Platz ist, oder wo man sofort einen freien Parkplatz findet?

Ob hier das Thema Smart City weiterhelfen kann, es doch nur ein Modewort ist, oder tatsächlich ein nachhaltiger Beitrag zur Stadtentwicklung galt es im Rahmen einer Fraktionssitzung auf Initiative der CDU Steinbach näher zu beleuchten. Etwa 30 Zuhörer und Zuhörerinnen aus den vier im Stadtparlament vertretenen Parteien von FDP, SPD, CDU und Bündnis 90 / Die Grünen, darunter viele Bürgerinnen und Bürger haben sich zu einer gemeinsamen, offenen Ferienfraktionssitzung im Bürgerhaus getroffen.
„Allen Parteien ist das Thema Digitalisierung wichtig. Daher lag es nahe zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern zu schauen, was bereits möglich ist. Dazu haben wir zwei Experten des überregionalen Energieversorgers Mainova AG aus Frankfurt eingeladen“, so Tanja Dechant-Möller, stellv. Fraktionsvorsitzende der CDU-Steinbach und Moderatorin des Abends.

Smart City ist nicht nur etwas für Großstädte, stellte Tobias Männel, Leiter der Stabsstelle Vertrieb Smart City, am Anfang seines Vortrags dar. Die Themen Klimawandel, schonender Umgang mit Ressourcen, oder die Verkehrswende betreffen auch kleinere Kommunen. Hier gilt es durch intelligente Verknüpfungen diese Herausforderungen zu begegnen. Notwendig dafür ist eine digitale Infrastruktur, wie z. B. LoRaWAN (=Long Range Wide Area Network). Diese Funktechnologie, so Christian Borg-Krebs, Leiter der Geschäftsmodellentwicklung Smart City, bietet vielfältige Möglichkeiten in Kombination mit Sensoren. Das Besondere an LoRaWAN ist die einfache Installation, die gute Einbindung und die kostenlose Nutzung der Funkfrequenzen.

Sensoren könnten zum Parkplatzmanagement, Umweltmonitoring (Grundwasserpegelmessungen oder Erfassung von Starkregen und Niederschlägen, Feinstaub, stadtgenaue Ozon-Werte, etc.), Verbesserung des Winterdienstes, smarte Müllentsorgung (volle Müllsammelbehälter melden, dass eine Leerung notwendig ist) optimalen Versorgung von Bäumen oder Grünflächen, Tür- und Fensterüberwachung (Entlastung der Hausmeister) und vieles mehr eingesetzt werden.

In der Mainova Pilotkommune in Bürstadt sind u. a. schon intelligente Straßenlaternen, sogenannte Smart Poles, im Einsatz. Nachts dimmen sich diese runter, oder gehen sogar ganz aus, wenn kein Fußgänger unterwegs ist. Wird ein gesundheitlicher Notfall gemeldet, leuchtet die am nächsten befindliche Lampe heller auf. Dies hilft den Rettungskräften schneller den Einsatzort zu finden.

Nach jedem Themenblock konnten die Zuhörer Fragen stellen und mit den Moderatoren diskutieren, wovon rege Gebrauch gemacht wurde. Gefragt nach den Kosten-Nutzen-Verhältnis hatte die Experten ein interessantes Beispiel aufgeführt. In den letzten beiden Hitze-Sommern konnte man sehen, was die Hitze bei alten Bäumen anrichten kann. Hier bemisst sich der Nutzen nicht nur nach der Menge an Wasserkosten, die durch intelligente Bewässerung eingespart werden können, sondern aktuell an dem Wert eines Baums, d. h. die Kosten einer ggf. notwendigen Nachpflanzung. Berücksichtigt man dabei auch das Mikroklima, dass der gestorbene große Baum geschaffen hat, sind dann auch schon 5 bis 6 Neupflanzungen inkl. dieser hohen indirekten Kosten notwendig, um den Schaden zu regulieren.

Im Hinblick auf die Kostenfrage verwies Hr. Männel auf die Landes-, Bundes- und Europa-Fördertöpfe. Insgesamt wird empfohlen bei der Umsetzung von Projekten iterativ vorzugehen. Hier gilt es von klein nach groß zu denken. Gestartet werden sollte mit einem Gemeinschaftsprojekt, das Spaß macht und motiviert. Nach und nach könnten weitere Ideen generiert und getestet werden. Das System kann, wenn es erst einmal da ist, auf zusätzliche Bereiche ausgeweitet werden.

Ein dafür notwendiges „Starterset“ inkl. Gateway und bis zu 10 Sensoren können zwei Kommunen im Rahmen eines Wettbewerbs der Mainova gewinnen. Bürgermeister Steffen Bonk (CDU) sieht Ansatzpunkte für Steinbach. So könnten große Abfallsammelcontainer eine gute Umsetzungsmöglichkeit sein.

Haben Sie weitere Ideen, was man mit dem „Smart City Starterset“ in Steinbach Sinnvolles auf den Weg bringen kann? Dann schreiben Sie dies bitte bis spätestens 15.08. (Einsendeschluss) an: info@stadt-steinbach.de „Stichwort: Smart City Mainova-Ideenwettbewerb“.

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