Gustav Schreiber und seine Frau Elisabeth strahlten. Gerhard Straßburger und Gabriele Eilers stießen mit den beiden auf den runden Geburtstag des Jubilars an.

Schreiber erhält silberne Verdienstmedaille der Stadt

Aus Anlass seines 80. Geburtstags ehrte die CDU Steinbach ihr Gründungsmitglied Gustav Schreiber mit einem Empfang. Eine Veranstaltung mit Überraschungen.

Steinbach. Hartnäckig – das war das Wort, das war am Samstag am häufigsten fiel, wenn es darum ging, Gustav Schreiber zu beschreiben. «Geradlinig», «offen» und «engagiert», nennen ihn Weggefährten. Als einen Mann, der stets seine Hausaufgaben mache und mit Fakten glänze, hat Hadmut Lindenblatt (Grüne) den CDU-Politiker und früheren Ersten Stadtrat kennengelernt. In der politischen Arbeit auch zuweilen als anstrengend.

Aber wer weiß schon, dass der Steinbacher 1961 und 1965 mit seinem Verein, dem RV Opel 1888 Rüsselsheim, zu Deutschen Meisterehren kam – im Sechser-Rasenradball. Beim Empfang zu seinem 80. Geburtstag im Bürgerhaus – ausgerichtet von seiner Partei – war noch mehr über Schreibers Liebe zum Radsport zu erfahren. Noch heute meistert der Steinbacher lange Touren, wie Hadmut Lindenblatt weiß. Bei Strecken von mehr als 100 Kilometern am Tag, grummle er zwar. «Aber du steckst das weg», sagte sie mit Blick auf den Jubilar

Kürzer treten will der Ingenieur im Ruhestand wohl auch nicht bei einem seiner anderen «Hobbys», dem Briefeschreiben. Mit einem Augenzwinkern schilderte Bürgermeister Dr. Stefan Naas (FDP), dass er einen eigenen Ordner für Schreibers Faxe im Rathaus habe. Und der Rathauschef ist nicht der einzige, der häufiger Briefe von dem CDU-Mann erhält. Auch Laudator Dr. Franz Weyres (CDU) meinte, der 80-Jährige mache seinem Namen alle Ehre: «In anderen Städten gibt es sogenannte Stadtschreiber, die ein Gehalt bekommen. Gustav Schreiber macht es aber umsonst.» In seinen Briefen kommentiert der 80-Jährige beispielsweise Themen aus der Stadtverordnetenversammlung – «qualifiziert», wie Naas meinte.

Im Parlament engagierte sich Schreiber mit Unterbrechungen in den 70er, 80er und 90er Jahren. Magistratsmitglied war er in der Zeit von 1977 bis 1981 und von 1993 bis 1999. Der gebürtige Frankfurter gehörte vor 45 Jahren zudem zu den Gründungsmitgliedern der Steinbacher CDU.

Tausende Stunden habe er in all den Jahren in die politische Arbeit gesteckt, schätzt Schreiber. «Die Familie hat da viel wegstecken müssen.» Gemeinsam mit Albert Jung (CDU), der am Samstag zu den rund 80 Gästen im Bürgerhaus gehörte, kämpfte er für den Bau der Südumgehung – über deren Realisierung immer noch diskutiert wird. «Als Stadtrat war er maßgeblich an der Ansiedlung des Rewe-Marktes beteiligt», so Weyres.

Die Pflege des Steinbacher Weihers ist eine weitere Herzensangelegenheit Schreibers. Mittlerweile fischt er mit einem umgebauten Apfelpflücker all das aus dem Wasser, was nicht hinein gehört.

Daher dürfte ihn Naas’ Nachricht freuen, dass die Stadt «ein bisschen Geld für den Weiher gewinnen» konnte. Und eine weitere «Überraschung» hatte der Rathauschef für den Jubilar: Der Magistrat hat beschlossen, dass Schreiber in der nächsten Parlamentssitzung mit der silbernen Verdienstmedaille der Stadt geehrt wird. mj


06.09.2010


Unser Mitglied Dr. Franz Weyres hielt folgende

Laudatio.

 

« Das Waldschwimmbad verschwindet Taubenzehnter ist Thema der Bürgerversammlung »

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